New York: Warum die Bronx viel besser als ihr Ruf ist

 

Die Bronx – da denken viele gleich an Kriminalität, Straßengangs und düstere Gestalten. Dabei ist der nördlichste Stadtbezirk von New York City für viele längst „the place to go“, bietet kulinarische, architektonische und künstlerische Highlights wie kaum ein Viertel sonst. Eine Entdeckungstour durch die Bronx.

 

Copyright: Getty Images

Kriminell, gewalttätig, gefährlich: ein No-go für Touristen?  Susan Birnbaum liebt es, mit solchen Vorurteilen aufzuräumen. „Diese Zeiten sind doch lange vorbei“, sagt die New Yorkerin, die seit fünf Jahren Touren durch die einst so verrufene Bronx anbietet. Manche ihrer Kunden wollen trotzdem in Manhattan abgeholt werden. Dann fährt sie mit ihnen vom Grand Central in 25 Minuten zum Grand Concourse, dem großen Boulevard der Bronx. „Die Rückfahrt trauen sie sich dann alleine zu.“ Die ehemalige Sozialarbeiterin grinst. Und als wollte sie umgehend alles auf den Kopf stellen, was man über diesen berüchtigtsten der fünf New Yorker Stadtteile je gehört hat, fährt sie gleich in den schönsten aller Bronx-Bezirke: Riverdale.

Hübsche Einfamilienhäuser, stattliche Villen in gepflegten Vorgärten – Vorstadtidylle auf grünen Hügeln. Im Ortsteil Wave Hill mit Blick auf den Hudson River lebte unter anderem John F. Kennedy, der hier zur High School ging. Die Bronx war bis in die 1950er-Jahre ein angesehenes, gutbürgerliches Viertel. Auch der Designer Ralph Lauren und die Songwriterin Carly Simon stammen von hier. Theodore Roosevelt wohnte hier ebenso wie Mark Twain. Die Bronx war eben immer schon besser als ihr Ruf. Susan grinst erneut und präsentiert gleich ein weiteres Highlight ihrer Heimat: die Arthur Avenue.

 

Copyright: Getty Images

 

Zu der „Fressmeile“ kommen inzwischen auch die feinen Leute aus Manhattan. Denn dieses Little Italy gilt längst als authentischer als das ungleich bekanntere von Manhattan. Bei Robert’s bekommt man am Wochenende ohne Reservierung nie einen Platz. Gut besucht ist auch seine schicke Trattoria Zero Otto Nove ein paar Häuser weiter, in der man dank gelungener Wandmalerei wie in einem mediterranen Innenhof sitzt.

Emilias Restaurant verdankt seinen Ruf vor allem auch einer winzigen Szene in „Der Pate“.
Auch die kleine Markthalle ist beliebt, weil hier Exilkubaner noch dicke Zigarren per Hand rollen und es bei Dave Greco die besten überbackenen Auberginen gibt. „Die Bronx war immer bekannt für exzellentes Essen“, erklärt Susan. Viele Geschäfte sind seit Generationen im Familienbesitz wie seit 1915 der bis unter die Decke  vollgestopfte Delikatessenladen Teitel Brothers. Für den Käse von Casa della Mozzarella, die frischen Nudeln von Borgatti und die Austern von Cosenzas kommen die  Feinschmecker von weit her. Ebenso wie für das knusprige Brot der Traditionsbäckerei Madonia Brothers und Addeo Gennaro & Sons.

Doch nicht nur für Kulinarisches ist die Bronx inzwischen „the place to go“. Viele Künstler, denen die Mieten erst in Manhattan, dann in Brooklyn zu teuer geworden sind, sind in der Bronx gelandet – wie Jeanine Alfieri. Die Malerin und  Bildhauerin schwärmt „wie großartig die Energie, wie engagiert die Kunst-Szene und wie hilfsbereit die Menschen sind“. Und doch ist sie pessimistisch, was die Zukunft angeht. „Es ist immer dasselbe. Erst kommen die Künstler, der Stadtteil wird hip, dann explodieren die Mieten und wir Künstler können sie nicht mehr bezahlen.“

 

Den kompletten Artikel findest Du bei Travelbook

Schreibe einen Kommentar