Eigentlich wollten wir in Florida nur unsere Fußabdrücke im Sand hinterlassen. “Hm, hm, hm, Circle in the Sand.” Wir summen den unvergesslichen Song von Belinda Carlisle leise vor uns hin und sehnen uns schon jetzt wieder nach den märchenhaften, schneeweißen Stränden des Sonnenstaates. Plötzlich ein “Mam? Sir?” vom schwarzgekleideten Beamten und wir sind zurück auf dem amerikanischen Boden der Tatsachen. Man will unsere Fingerabdrücke, nichts weiter. Und zwar schnell, hop, hop. Denn hinter uns am Flughafen hat sich bereits eine Schlange gebildet.
So oder so ähnlich soll es nach den Wünschen des amerikanischen Senats bald laufen. Denn an zehn der größten US-Flughäfen werden innerhalb der nächsten zwei Jahre verschärfte Ausreisekontrollen als Bestandteil der neuen “Immigration Bill” eingeführt. Dass wir dort nicht länger nur die Fingerabdrücke bei der Einreise sondern jetzt auch bei der Ausreise abgeben müssen, soll die Rate derjenigen Besucher entlarfen, die ihre Visumsdauer überschritten haben.
Geschätzte 40 Prozent der 11 Millionen illegalen Einwanderer, die sich derzeit in den USA aufhalten, reisten zwar mit einem gültigen Visum ein, “versäumten” aber vor Ablauf des Visums das Land wieder zu verlassen.
Zunächst sollen die neuen Fingerabdruck-Scanner für die Ausreise an den Flughäfen mit dem höchsten Anteil an internationalen Besucher (darunter Miami, John F. Kennedy, Newark, Chicago, San Francisco und Atlanta) zum Einsatz kommen, schreibt die New York Post nach Angaben der Associated Press. 20 weitere Airports sollen im Zeitraum von sechs Jahren folgen.
2009 machte man per Portable Scanner schon erste Tests. Das Ergebnis: 60 Visa-Überzieher, so genannte “Overstays”, wurden herausgefiltert. Floridas Senator Marco Rubio befürwortet die Ausweitung des biometrischen Kontrollsystems. Darüberhinaus prüft er eine Verschärfung des Asylsystems. Wer in das Land, aus dem man geflüchtet ist, zwischenzeitlich zurückkehren möchte, muss gute Gründe hierfür nachweisen.
Wer weitere Informationen zu der neuen Gesetzgebung sucht, schaut im Internet bei der University of Florida vorbei, die eigens eine Webpage für die neuen Regelungen eingerichtet hat.
Quelle: Florida Sun Magazine