Unterwegs auf ganz neuen Pfaden

Am 29.01.2011 startet für uns eine ganz neue und andere Mission USA. Wir fliegen von Frankfurt über Charlotte nach Fort Myers und sind dort für eine Woche. Die meisten werden jetzt folgendes denken:   Was ist daran neu ? Die waren doch schon tausend Mal in den USA und schon einige Mal in Florida. Dieses Mal ist alles anders. Da wir aber nicht zu viel verraten wollen, gibt es hier nur einen kurzen Trailer, der etwas von der Mission verrät.

Einen Reisebericht in der gewohnten Form wird es von dieser Reise nicht geben, da wir keine Rundtour geplant haben und nicht jeden Tag auf Sightseeing-Tour sind. Trotzdem werden wir sukzessive über den Hintergrund dieser Reise berichten. Schaue einfach an dieser Stelle in den nächsten Tagen vorbei und Du wirst die Auflösung erfahren. Lasse Dich also überraschen und bleib gespannt !

Der Ursprung dieser Reise findet sich bereits im Jahr 2009. Unser zweiter Florida Urlaub führt uns unter anderem an die Westküste von Florida, speziell hier an den Ferienort Cape Coral. Der Ferienort wurde erst in den 50er Jahren gegründet und hat Stand 2007 ca. 170.000 Einwohner, davon sicherlich die Hälfte „Winterflüchtlinge“. Zwei der schönsten Halbinseln der Westküste Sanibel und Captiva Island liegen direkt vor der Haustüre der Stadt und sind ein wichtiges Ausflugsziel ! Hier waren wir bei Franks Personalchef zum Kaffee in seinem Ferienhaus eingeladen. Wir unterhielten uns über dies und das und hatten weiter keinen Gedanken mehr an diesen Ort verschwendet, bis eines Tages ein Fernsehbericht das Interesse weckte. Um was ging es in diesem Bericht ? Dazu später mehr ! In diesem Bericht ging es um die Bankenkrise in der USA und die fallenden Immobilienpreise, die es möglich machte, Häuser zum halben Preis und weniger zu erwerben. Die Besitzer mussten reihenweise ihre gekauften Häuser an die Banken zurückgeben, da sie aufgrund von Arbeitslosigkeit die Finanzierungsraten nicht mehr bezahlen konnten. Diese Häuser mussten dann aufgrund des riesigen Angebots zu sehr günstigen Preisen angeboten werden um überhaupt potenzielle Käufer anzulocken. 

Aber was hat das mit uns zu tun ? Dazu später mehr ! Hier die Auflösung: Seit der Finanzkrise in 2009 und dem Fernsehbericht beschäftigt uns also das Thema Ferienhaus in Florida. Die Preise purzeln ins Niemandsland, viele Amerikaner müssen Ihre Häuser verkaufen oder an die Bank zurückgeben weil sie es nicht mehr finanzieren können. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir gerade unsere zweite Florida-Reise geplant und uns überlegt ob wir uns einige ausgeschriebenen Häuser anschauen sollten. Es scheiterte letztendlich daran, dass wir gerade dabei waren das komplette Haus zu Hause inkl. Dachausbau und Solaranlage zu modernisieren und das nötige Kleingeld für eine solche Investition einfach fehlte. Und so wurde es Oktober 2010 bis wir uns wieder mit diesem Thema beschäftigten. Schwierig ist wie immer der Start. Wo fängt man an zu suchen ? Wie geht man vor ? Beauftragt man einen Makler ? Sucht man selbst auf einschlägigen Seiten ? Schnell war klar wie es nur gehen kann. Mit einem Makler, denn diese werden von den Hausverkäufern bezahlt und somit fallen für den Käufer keine Kosten an. Zu Beginn war es schwer den Markt zu sondieren ! Was wollte man haben ? Wo ist die richtige Lage ? Wieviele Schlafzimmer und Bäder müssen es sein ? Nachdem sich Frank in Foren und natürlich auch bei Maklern schlau gemacht hatte, es in der Zwischenzeit klar war, wie wir den Kauf finanzieren, konnte es endlich im Dezember 2010 losgehen. Eine Maklerin hatte uns einen Account bei listingbook.com eingerichtet und fortan konnten wir dort nach vorgegebenen Kriterien Häuser anschauen. Das ging zuerst mehr schlecht als recht, denn wir hatten weit über 100 Objekte zur Auswahl, die wir durch geschicktes selektieren auf 27 reduzieren konnten.

Diese 27 Objekte mussten wir nun genau anschauen, vergleichen, abwägen und weiter selektieren. Das dauerte eine Ewigkeit, denn eigentlich hatten wir uns vorgenommen, auf jeden Fall ein Haus an einem Kanal oder See zu suchen, da dies am besten zu Urlaub und Sommer passen würde. Da hatten wir aber nur drei Objekte zur Auswahl, so dass wir noch weitere ohne Wasseranbindung in die engere Wahl nahmen, so dass wir in der engeren Auswahl bei 14 Objekten angekommen waren. Es stellte sich schnell heraus, dass nicht alles Gold ist was glänzt, da natürlich einige Short Sale Verkäufe darunter sind. Gut erkennbar an dem hellorangene A in der Auflistung. 

Um mal das Thema Short Sale zu erklären, hier ein schneller Versuch. Die meisten Hausbesitzer haben das Haus auf Pump gekauft und zahlen monatliche Raten. Sollte der Käufer arbeitslos werden oder seine Raten aus anderen Gründen nicht mehr bezahlen können und das war in der Finanzkrise 2009/2010 nun mal der Fall, dann kann der Eigentümer einen Short Sale veranlassen. Die meisten Banken wissen nichts davon, ob ein Objekt als Short Sale angeboten wird. Die Bank hat die Mortgage (Hypothek) gegeben und ist nur daran interessiert die Zahlungen puenktlich zuerhalten. Erst wenn ein Eigentuemer/Verkaeufer einen Interessenten gefunden hat und man sich auf einen Verkaufspreis geeinigt hat wird der Bank dieser Vertrag zusammen mit zahlreichen weiteren Unterlagen uebermittelt (sogenanntes “Short Sale Package”). Nach einem zum Teil sehr langen Entscheidungsprozess kommt die Bank zu einem Ergebnis. Die Bank stimmt einem Verkauf zu indem sie ihre Forderung an der Mortgage minimiert und somit die Immobilie “free and clear” ohne Mortgage uebertragen werden kann. Banken spielen eine wichtige Rolle in der Bearbeitung eines Short Sales. Dennoch ist es der Besitzer/Verkaeufer einer Immobilie, der einen Short Sale anstrebt und ebenfalls zustimmen muss. Nicht selten lehnen Banken ein Angebot auf einen Short Sale ab weil der Besitzer/Verkaeufer gemeinsam mit dem Realtor einen zu niedrigen Listingpreis angesetzt haben.

Sollte es zu einem Foreclosure kommen handelt es sich dabei um eine Zwangsversteigerung. Den Begriff Foreclosure muss man auch noch unterteilen. Es gibt zwar “richtige” Foreclosure Immobilien, die ueber eine Zwangsversteigerung beim lokalen Gericht versteigert werden. Bei den meisten Foreclosure Immobilien handelt es sich aber um “foreclosed properties”. Hier hat die Foreclosure bereits stattgefunden und die Bank oder der Hypothekengeber ist nun Besitzer des Objektes. “Foreclosed Properties” werden z.B. im MLS angeboten. Man macht ein Angebot und verhandelt mit der Bank. Bei einer richtigen Foreclosure bietet man entweder online auf der Webseite des Bezirksgerichts oder man muss persönlich zu Gericht um an einer öffentlichen Zwangsversteigerung teilzunehmen. Umgangssprachlich trennt man selten zwischen “Foreclosure” und “Foreclosed Property” weil vielen Realtorn und Interessenten der Unterschied nicht bekannt ist.

Das erste Januarwochenende nach Sylvester war sehr Ferienhauslastig. Mittlerweile haben wir es perfekt im Griff die Auswahl der Häuser zu filtern und diese wieder zu beurteilen. Unsere Maklerin Monika haben wir am Freitag mit einigen Fragen zu Häusern zugemüllt und sie war in der Nacht auf Samstag sehr aktiv so dass wir am Samstag morgen alles sondieren konnten. Dabei sind wir auf ein neues, für uns unbekanntes Thema gestossen. Fast alle Häuser im Süden Cape Corals sind an das zentrale Wassernetz der Stadt angeschlossen. Dies muss auch deutlich in der Anzeige mit „central“ oder eben „Softener“ oder „Septic“ für nicht zentralen Anschluss also Brunnen, aufgeführt sein. Das ist kein Nachteil noch nicht zentral angeschlossen zu sein, aber irgendwann kommt die Stadt und schließt eben diese Häuser noch an und der Eigentümer muss ca. 17.000 $ bei einem Standardgrundstück  dafür bezahlen. 

Das sollte das Haus also nachher im Vergleich zu einem zentral angeschlossenen Haus günstiger sein. Das Gute daran ist, dass diese Summe auch mit der jährlichen Communitytax abgestottert werden kann. Des weiteren sollte man darauf achten ob die Abgaben für Zu- / Abwasser also „Assessments“ bezahlt worden sind. Viele der an die zentralen Wasserversorgung angeschlossenen Häuser haben noch Schulden und diese müssen vom neuen Käufer übernommen werden. Diese sind aber ebenfalls in der Anzeige ausgewiesen nur die Summe muss beim Makler angefragt werden. Ein weiteres interessantes Thema ist die Poolausrichtung. Das hatten wir zu Beginn unserer Suche nie richtig beachtet und jetzt als wir die Erfahrung haben stellen wir fest, dass 50 % der Ferienhäuser die Poolausrichtung nach Norden haben. Warum ist das so und was ist für ein Ferienhaus richtig ? Will man ein Ferienhaus vermieten sollte der Pool nach Süden zeigen, denn nur dann hat man mehr und länger Sonne. Südost oder Südwest ist dann noch OK, wenn der Pool hinter dem Haus freisteht und nicht links oder rechts von einer Hauswand eingesäumt ist. Amerikaner mögen es aber den Pool nach Norden auszurichten, denn wenn man das ganze Jahr im Sunshine State lebt hat man in den heissen Monaten gerne auch mal etwas Schatten und das geht nur wenn der Pool nach Norden zeigt. 

Als wir danach die Auswahl eingegrenzt hatten und einige dabei waren die über unserem Budget lagen, haben wir versucht herauszufinden ob der Verkäufer noch am Preis verhandeln lässt. Das ist aber in den USA nicht üblich, sondern man muss ein offizielles Angebot ausstellen, dass der Verkäufer bekommt und dieser kann entscheiden ob er es annimmt oder eben nicht. Danach besteht die Möglichkeit das Angebot noch zu erhöhen. Das Problem daran ist, dass wenn der Verkäufer das Angebot annimmt ein Kaufvertrag zustande gekommen ist. Da wir aber nicht die Katze im Sack kaufen wollen, müssen wir wohl oder übel nach Cape Coral fliegen, uns die besten Häuser anschauen und dann ein Angebot mit einer Kaufabsicht erstellen. Nachdem wir jetzt lange genug gesucht und verglichen haben, geht es an die Finanzierung. Es ist durchaus möglich dass eine Finanzierung durch eine amerikanische Bank durchgeführt werden kann. Wir haben uns aber entschieden dies in Deutschland zu machen. Zum Kauf benötigt man eine Bestätigung dieser Bank dass das benötigte Geld vorhanden ist, damit der Verkäufer einen Nachweis hat dass die Kaufsumme auch zur Verfügung steht ! Diesen Nachweis sollte jede Bank ausstellen. Die Finanzierung war am 13.01.2011 durch und wir haben noch am gleichen Abend einen Flug gebucht. 

Im Vorfeld hatten wir schon mal geschaut wann es die günstigsten Preis gibt aber es ging leider nicht günstiger als 465 € pro Person nach Fort Myers. Wir haben deshalb diesen US Airways Flug gebucht der zusätzlich auch noch volle Meilen bei Miles & More gibt. In der Zwischenzeit wurden bereits drei unserer Favoriten verkauft. Das ist leider nicht zu verhindern und es kommen sicher noch einige neue Angebote dazu und bereits aktive verschwinden. Man muss sich also schnell entscheiden wenn man das Traumhaus gefunden hat. Am Tag vor der Abreise sieht die Lage noch genauso gut aus. Wir haben mittlerweile 15 Häuser in der engeren Auswahl wobei sechs davon Golfzugang und alle anderen Kanallage haben. In der Zwischenzeit haben wir uns auch Gedanken zu der Einrichtung des Hauses gemacht. Es ist durchaus nicht typisch wie die amerikanischen Häuser für den europäischen Geschmack eingerichtet sind. Es ist alles etwas plüschig und schnörkelig, das ist nicht ganz unser Fall und wir werden versuchen diesen Stil nicht fortzuführen. Einige Möbelhäuser haben wir bereits ausgesucht, ebenfalls einige andere Quellen wo wir Kleinigkeiten her bekommen. Dies ist wichtig im Vorfeld zu klären da es vor Ort schwieriger ist Recherchen anzustellen. 

Im Grossen und Ganzen ist es aber recht einfach da natürlich in Cape Coral sehr viele Häuser ihre Besitzer wechseln und dazu auch Einrichtungen ausgetauscht werden müssen. Am ersten Tag treffen wir uns zuerst mit unserer Maklerin die in einem Shoppingkomplex ihr Büro haben und das an einem Sonntag. Einige unserer ausgesuchten Häuser sind noch bewohnt also musste vorab ein Termin vereinbart werden. Alle anderen Häuser können von den Maklern die eine Zulassung haben jederzeit besucht werden. Die Türen haben eine Codierung die alle Makler entsperren und die Türen öffnen können. Gleich beim ersten Haus kann man gut erkennen, was gute Bilder ausmachen. Stutzig gemacht hatte uns, dass es kein Bild vom Innenbereich des Hauses gibt. Der Poolbereich und der Bootdock sahen auf den Bildern richtig gut aus. Nachdem wir die Tür geöffnet hatten, wussten wir warum es keine Bilder gibt. Es war nicht wert Bilder zu machen, deshalb schlossen wir die Türe schnell wieder von aussen ab. Dieses Haus war Franks Favorit, bis zu diesem Zeitpunkt. Danach ging es aber nur noch bergauf. Alle danach besichtigen Häuser hatten ihre Reize bzw. Vor- und Nachteile so dass wir am Ende des Tages nach sieben Besichtigungen und endlosen Eindrücken zuerst diese alle verarbeiten und sortieren mussten. Wir hatten uns zur Aufgabe gemacht am Abend die besten Häuser der Tages zu finden und diese nochmals für den zweiten Tag mitzunehmen. 

Uns hatte das Tagesprogramm mehr geschlaucht als ein normaler Sightseeingtag und wir schalteten nach wenigen Minuten DSDS-Schauen den Laptop aus und legten uns schlafen. Die Eindrücke des Tages hatten uns überfordert. Tag 2 der Haussuche geht direkt wieder um 7 Uhr los. Wir haben uns wieder um 9 Uhr im Büro in Cape Coral verabredet und starten nach dem Frühstück. Nach einem schnellen Kaffe bei Starbucks geht es in`s Büro. Ein kurze Update der Angebote und schon geht es in die zweite Runde. Heute wollen wir noch einige neue Angebote aber auch noch unsere Top 2 von gestern auffrischen. Unsere Maklerin hat bewusst zwei Häuser ohne Pool dabei die sehr günstig sind. Einen Pool bauen lassen kostet etwa ab 25.000 $ so dass dies wirklich eine Option ist. Hier eine Auswahl an Häusern die wir angeschaut haben.

Nachdem wir unsere beiden Favoriten, das ältere Haus mit Gulf Access und das grössere, modernere Haus mit Kanallage nochmals angesehen hatten war die Entscheidung für uns klar. Wir nehmen das günstigere Haus mit Kanalllage und investieren die gesparte Summe lieber in die Renovierung bzw. Möblierung dieses Hauses. Wieder im Büro angekommen, fertigte unsere Maklerin das Angebot für die Bank aus. Ein kurzer Anruf beim Makler der Bank gab uns den Hinweis, dass wir auf jeden Fall über dem ausgeschriebenen Preis anbieten sollten, da wohl schon jemand ähnlich hoch geboten hatte. Jetzt heisst es warten. Das Angebotsende ist erst morgen um 17 Uhr und bis dahin können wir keine weiteren Schritte unternehmen. Deshalb haben wir uns entschieden morgen nach Sanibel bzw. Captiva Island zu fahren und an etwas anderes zu denken. Der übernächste Morgen sollte spannend werden. Zuerst wollen wir uns die Zeit im Miromar Outlet Center vertreiben. Jede Stunde könnte es soweit sein, dass die Bank sich meldet. 

Tatsächlich um 10.15 Uhr klingt unser amerikanisches Handy und Birgit wird mit den Worten „Herzlichen Glückwunsch“ begrüßt. Das war es also, der entscheidende Moment in dem wir die Zusage der Bank bekommen hatten und das Haus geht in unseren Besitz über. Wir nutzen die Gelegenheit und kaufen gleich in einem Haushaltsartikelladen ein. Die nötigsten Dinge gehen über die Ladentheke und wir schleppen drei Tüten nach draussen. Zwischenzeitlich hat sich auch unser erster Interessent für die Hausverwaltertätigkeit gemeldet. Wir haben uns für den späten Nachmittag am Haus verabredet. Auch unsere Maklerin will uns heute nochmals sehen um die Papiere für die Bank zu unterschreiben. Also starten wir nach der Einkaufstour wieder nach Cape Coral um im Büro den Kaufvertrag zu unterschreiben. Im Grunde ist der Inhalt des Kaufvertrags derselbe den wir auch für das Angebot unterschrieben haben, so geht das „Durchlesen“ recht schnell und wir unterhalten uns lieber in der restlichen Zeit über Hurricane Charly in 2004. 

Als sich der potentielle Hausverwalter meldet dass er vor dem Haus steht, entschliessen wir uns zusammen mit der Maklerin gleich hin zu fahren. Vom Büro aus sind es gerade mal 15 Minuten. Wir schauen uns gemeinsam das Haus an, überlegen was noch alles zu machen ist und wie wir das einrichten. Das gute daran ist dass der potentielle Hausverwalter gelernter Einrichtungsberater ist und das kommt uns hier zu Gute. Wir verabreden uns auf übermorgen früh wieder hier am Haus, denn da wird die Home Inspektion gemacht, die darüber entscheidet ob das Haus „versteckte Mängel“ hat und wir den Kaufvertrag annehmen. Der potentielle Hausverwalter kommt nochmals dazu und wir teilen ihm dann mit ob er den Auftrag erhält unser Haus zu verwalten oder nicht. 

Auch am nächsten Tag haben wir volles Programm. Urlaub sieht sicher anders aus, aber das ist ja auch kein Urlaub. Wir starten um 9 Uhr mit unserer Möbelhäusertour und schauen uns die gesammelten Adressen an. Zuerst gehen wir aber in den Baumarkt und schauen uns die Küchenabteilung mit den Elektrogeräten an. Auch hier müssen wir uns etwas umstellen, da die Geräte etwas anders aussehen und natürlich andere Maße haben. Wir entscheiden uns aber schnell für Edelstahlgeräte und finden die richtige Kombination. Die Verkäuferin macht uns dann ein gutes Angebot mit dem wir weiter ziehen. Weiter geht es in`s erste Möbelhaus. Der amerikanische Möbeltstil ist etwas gewöhnungsbedürftig und deshalb wird es nicht so einfach das passende für uns zu finden. Im ersten Laden werden wir aber überraschenderweise doch fündig und sind uns sicher dass wir hier einiges kaufen werden. Auch der zweite Laden sieht vielversprechend aus so dass wir recht schnell die richtigen Möbel gefunden haben. gekauft haben wir noch nichts, da wir ja noch nicht wissen, ab wann wir in`s Haus können. Am Abend rufen wir noch kurz unsere Maklerin an ob es etwas neues gibt, aber leider hat sich die Bank noch nicht gemeldet obwohl die Angebotsfrist um 17 Uhr heute abgelaufen war. Dann warten wir eben auf Morgen. Wir fahren Richtung Cape Harbor und dort in`s Rumrunners. Dieses Restaurant ist unter anderem dafür bekannt dass man direkt mit dem Boot hierher fahren und anlegen kann. Für unseren Geschmack ist es aber auch für sehr gute Küche bekannt. 

Wir essen lecker obwohl uns zuerst die Preise etwas abgeschreckt haben. Die Terrasse ist wunderschön gelegen und da wir noch zusätzlich Heizstrahler haben damit es uns nicht zu kalt wird, geht es uns richtig gut. Wir wissen leider nicht, warum diese Heizstrahler an waren, denn es hatte immer noch 20° C am  Abend und die Terrasse war geschützt. Am nächsten Morgen und wir gespannt wann wir Nachricht bekommen werden. Da wir aber nicht auf die Nachricht warten sondern tätig werden wollen, fahren wir zum Miromar Outlet in Estero, dass wir von unseren letzten Besuchen noch kennen. Der werte Leser wird sich jetzt fragen was wir im Outlet tun obwohl wir eigentlich unser Haus einrichten wollen. Dazu aber später mehr. Kaum dort angekommen bimmelt schon unser US-Handy. Um 10.15 Uhr bekommen wir die Nachricht, dass die Bank sich gemeldet hat und wir den Zuschlag erhalten haben. Diesen Augenblick hat Frank natürlich festgehalten.

In diesem Augenblick haben wir uns riesig gefreut und wie durch einen Zufall stehen wir gerade jetzt in einem Haushaltswarenladen. Und das ist auch schon die Auflösung unseres Rätsels. Richtig, auch im Outlet gibt es Läden die für eine Hauseinrichtung geeignet sind, wie z.B. einen Haushaltswarenladen, indem wir sogleich auch fündig werden. Aber natürlich gehen auch Klamotten über die Ladentheke wenn wir schon mal hier sind. Das ist nicht vermeidbar. Am späten Nachmittag fahren wir nochmals in`s Büro der Maklerin denn wir müssen den Kaufvertrag unterschreiben. Zuerst aber werden uns alle Punkte des Vertrages erklärt, da dieses „Bürokratenenglish“ doch etwas schwer zu verstehen ist. Exakt um 17.15 Uhr am 03. Februar 2011 geht das Haus, sofern alles weitere gut verläuft, in unseren Besitz über. Auf dem Nachhauseweg biegen wir noch kurz in die Shopping Mall Coconut Point ab. Dort  sind die Geschäfte in Form einer kleinen Stadt angelegt und hier gibt es zu unserer Überraschung auch einige tolle Dekorations- und Einrichtungsläden. Wir werden hier und da fündig, natürlich wie immer bei Hollister. Am Abend feiern wir das mit einem tollen Essen im Outback Steakhouse und anschließend mit einem Samuel Adams Boston Lager an der hiesigen Bar. 

Damit hat sich unsere Reise gelohnt und wir kommen erfolgreich nach Hause. Eine Hürde muss aber der Hauskauf noch überwinden. Für morgen früh hat unsere Maklerin eine Home Inspektion bestellt, der das Haus auf Herz und Nieren prüft. Sollte hier etwas gravierendes festgestellt werden, können wir vom Kaufvertrag zurücktreten, was wir in tausend Jahren nicht hoffen. Diese Inspektion kostet uns 350 $ die sich aber wirklich lohnen. An diesem Freitagmorgen geht es schon wieder früh raus, denn der Inspektor kommt bereits um 9 Uhr zu unserem neuen Haus und wir haben ab Fort Myers ca. 35 Minuten Anfahrt. Also starten wir um kurz nach 8 das Auto. Wir treffen aber erst um kurz nach 9 Uhr am Haus ein, da wir unterwegs keinen Bankautomaten gefunden haben, der uns mehr als 200 $ auf einmal geben wollte und wir den Inspektor aber bar bezahlen müssen. Am Ende hat es dann doch geklappt. Der Home Inspektor ist schon am Prüfen und Testen und auch wir haben unsere Aufgaben wenn wir schon mal in`s Haus kommen. Frank misst die einzelnen Räume aus und Birgit bespricht mit dem Hausverwalter und unserer Maklerin die Farben und Aufteilungen der einzelnen Räume. Nach vier Stunden haben wir fast alles fertig und verlassen zufrieden das Haus. Für heute nachmittag haben wir noch den Besuch eines Gärtners geplant, der für uns einige Palmen und Hibiscus pflanzen soll. Dabei bekommen wir eine kleine Schulung welche Palmenarten es gibt. Danach suchen wir noch einen Möbeloutlet auf und dann ist der letzte ganze Tage auch wieder zu Ende. 

Am Ende gehen wir noch im Olive Garden leckere Pizzen und Salat essen. Für Samstag unseren letzten Tag haben wir noch zwei offene Punkte auf dem Zettel. Zum ersten müssen wir unsere finale Entscheidung treffen welche Möbel wir nehmen und diese bestellen. Zum anderen müssen wir nochmals in die Shopping Mall denn bei Hollister wurde gestern ein Sicherheitsetikett vergessen was man nicht so einfach wegbekommt. Die Auswahl der Möbel dauert etwas länger da einige der ausgesuchten Stücke bereits ausverkauft sind und wir müssen etwas umstellen. Am Ende haben wir dann fast alles bekommen und nach einer Anzahlung sind wir gegen Mittag fertig. Der nächste und letzte Anlaufpunkt ist wieder die Coconut Point Shopping Mall, die wir gestern schon besucht haben. Nach dem Tauschen der Kleidung geht es retour Richtung Flughafen. Wir haben wohl etwas zu viel eingekauft denn beide Koffer wiegen 53,5 Pfund und nur 50 Pfund sind erlaubt. Die Mitarbeiterin ist gnädig und wir sind um eine Gebühr herum gekommen. Der Heimflug über Charlotte ist mehr als anstrengend da der Sitzplatzabstand bei US Airways gefühlt noch weniger als bei Condor ist und das soll was heissen. Die Füße auf den Gang strecken geht auch nicht da die Purser alle 15 Minuten entlang laufen und jedes Mal über die Füsse stolpern. Die Exitreihen wurden wieder komplett für die Flugbegleiter belegt. Am Sonntag mittag sind wir dann wieder zuhause und schauen dass wir die Eindrücke der Woche verarbeiten. Ruhe wird es die nächsten Wochen aber nicht geben, da wir noch so einiges organisieren müssen. Am Montag geht es erstmal wieder zur Arbeit damit das Geld verdient wird, was wir jetzt die letzte Woche ausgegeben haben. Die Maklerin erledigt alles vor Ort und wir haben eine lange ToDo-Liste erstellt, was wir alles noch an Punkten erledigen bzw. einkaufen müssen. Am wichtigsten ist jetzt den Bericht des Homeinspektors abzuarbeiten, der einige Punkte anmerkt die auf jeden Fall erledigt werden müssen. Dazu fertigen wir eine Liste an, mit Prioritäten vermerkt, so dass unser Hausverwalter anfangen kann, die einzelnen Angebote einzuholen bzw. Dinge die er selbst erledigt zu terminieren. Weiterhin schauen wir uns nach Dekoartikel, Möbel, Lampen und weiterem um. Die Entscheidung was wir uns noch anschaffen ist nicht ganz so einfach und wir haben grosse Mühe alles ab Deutschland zu machen. 

Viele Dinge werden wir wohl erst im März vor Ort erledigen können, aber wir haben ja 10 Tage Zeit. Die Anlieferung für die Elektrogeräte, die Möbel und die Poolaustattung ist zumindest jetzt mal eingeplant und das sind ja die grossen Bestellungen die wir gemacht haben. Ab sofort ist auch unsere Homepage, die wir extra für das Ferienhaus erstellt haben online, leider natürlich noch mit Bildern ohne Einrichtung und vor der Renovierung. Neue Bilder gibt es Mitte März. Viel Spass schon mal damit

www.villa-blue-horizon.com

Den Reisebericht von unserer zweiten Tour im März findest Du hier. Wir haben in diesem “Urlaub” das Haus eingerichtet und diverse Arbeiten ausführen lassen.

9 Gedanken zu „Unterwegs auf ganz neuen Pfaden

  • 29. Januar 2011 um 10:09 Uhr
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    Viel Glück – ich weiss, dass ihr den Schatz finden werdet… 😉

  • 29. Januar 2011 um 10:12 Uhr
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    wir sind ja mal gespannt, ob ihr fündig werdet 🙂

  • 18. Februar 2011 um 16:03 Uhr
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    Wir sind begeistert von Ihrem Bericht und freuen uns schon auf mehr.
    Mit Ihrem Häuschen wünschen wir Ihnen ganz viel Glück, Spaß und schöne Momente,
    vielleicht lernen wir uns ja mal durch eine Vermietung (wenn Sie sich dazu
    entschließen sollten) kennen.
    Auch wir sind große USA-Fans und seit einigen Jahren hat es uns Florida angetan.
    Ein herrliches Fleckchen Erde !
    Weiterhin alles Gute für Sie und viel Spaß beim Einrichten.

  • 18. Februar 2011 um 18:01 Uhr
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    Hallo Monika,

    vielen Dank. Versprochen der Bericht geht noch weiter und Vermietung ist auch schon in der Mache, dauert aber noch bis Ende März.

  • 18. Februar 2011 um 19:01 Uhr
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    Hallo Frank,
    wie schön, wir werden auf jeden Fall “dranbleiben” – auch mit der Vermietung :-)))
    Schönes Wochenende !!!

  • 28. Februar 2011 um 09:33 Uhr
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    Ein wirklich toller Bericht und ein klasse Haus.
    Scheint ein richtiger Glücksgriff gewesen zu sein :-))))
    Leider ist 2011 bei uns schon verplant, über 2012 sollten wir zu
    gegebener Zeit mal reden.
    Weiterhin viel Spaß beim Einrichten !!!
    Ich bin gespannt, wie es am Ende aussehen wird.

  • Pingback: Karnevalsflucht oder wir machen “Urlaub” in Florida | www.frankgayer.com

  • 29. März 2011 um 22:00 Uhr
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    Auch von mir nochmal Herzlichen Glueckwunsch – ihr habt ein wunderschoenes Haus!!!

    Liebe Gruesse aus sunny Florida

    Monika

  • 29. März 2011 um 22:12 Uhr
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    Danke Monika, Du hast grossen Anteil daran !

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